Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 157.jpg

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4
Da breitet er die Flügel aus,

ergreift ihn
und fährt zum Himmel in die Flamme.
Er führt ihn bis zum dritten Himmel;
da trat in ihn der Gottheit Flamme.


3. Kapitel: Der Mensch und Gott
1
Es sprach der Herr zu ihm:

Mein lieber Sedrach!
Du bist ja recht gekommen.
Was willst du denn mit Gott, mit deinem Schöpfer, rechten?
Du sprachst:
„Ich wollte mündlich nur mit Gott verkehren“?

2
Und Sedrach sprach zu ihm:

Darf, bitte, Herr, ein Sohn den Vater fragen?
Warum, mein Herr, schufst du die Erde?

3
Es sprach zu ihm der Herr:

Des Menschen wegen.

4
Dann fragte Sedrach:

Weshalb schufst du das Meer?
Weswegen streutest du so vieles Gute auf die Erde?

5
Es sprach der Herr:

Des Menschen wegen.

6
Und Sedrach fragte ihn:

Weswegen überließest du ihn dann dem Untergang?

7
Da sprach der Herr:

Es ist der Mensch mein Werk
und das Gebilde meiner Hände
und ich erziehe ihn,
wie ich’s mir denke.


4. Kapitel: Des Menschen Elend
1
Und Sedrach sprach zu ihm:

In Feuer und in Pein bestehet deine Zucht.
Mein Herr! Sie sind gar bitter.

2
Das Beste wäre für den Menschen,

erblickt’ er nicht das Licht der Welt.
Was schufest du so schnell, mein Herr?

3
Weswegen mühtest du die reinen Hände ab

und bildetest den Menschen,
willst du dich seiner nicht erbarmen?

4
Gott sagt zu ihm:

Ich bildete den erstgeschaffenen Adam
und setzte ihn ins Paradies
zum Lebensbaume in der Mitte
und sprach zu ihm: