Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 197.jpg

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übergehe man die Listen den hierfür aufgestellten Beamten
und schaffe zugleich die Sklaven zur Stelle!

25
Denn wir erwogen,

daß die Ausführung dieser Maßregel uns und dem Reiche förderlich ist.
Jeder Beliebige kann die Ungehorsamen anzeigen,
mit der Wirkung, daß ihm der Schuldige zugesprochen wird.
Sein Eigentum aber verfällt dem königlichen Schatz.

26
Der Befehl ward nun dem König im Wortlaut zur Prüfung übergeben;

er enthielt alles,
abgesehen von dem Satz
„wenn solche schon früher da waren oder später eingeführt wurden.“
Diese Worte setzte der König selber
in seiner Großmut und Hochherzigkeit hinzu
und befahl den Regimentszahlmeistern und den königlichen Schatzmeistern,
die Gesamtsumme anzuweisen.
So wurde die Ausbezahlung in sieben Tagen fällig.

27
Die Zahlung betrug mehr als 600 Talente;

denn mit den Müttern wurden auch viele Säuglinge freigelassen.
Auf die Anfrage,
ob auch für diese zwanzig Drachmen gezahlt werden sollten,
befahl dies der König zu tun,
indem er den Beschluß in allen Teilen ausführte.

28
Hernach hieß er den Demetrius

eine Eingabe über die Abschrift der jüdischen Bücher machen;
denn alle Verwaltungsmaßregeln wurden von diesen Königen
durch Erlasse mit großer Genauigkeit vollzogen,
und nichts geschah ohne sorgfältigste Überlegung.
Darum führte ich auch die Abschrift der Eingabe und der Briefe an,
ebenso die Zahl der Geschenke und eines jeden Beschaffenheit;
denn alle zeichneten sich durch Pracht und Kunst aus.
Die Abschrift der Eingabe lautet also:

29
An den Großkönig Demetrius!

Du befahlst, König,
die für die Vollständigkeit der Bibliothek noch fehlenden Bücher anzuschaffen
und die schadhaften gehörig auszubessern.
Ich kann dir berichten,
daß ich mich mit aller Sorgfalt dieser Aufgabe unterzogen habe.

30
Es fehlen aber noch mit wenigen anderen die Bücher des jüdischen Gesetzes.

Sie sind ja in hebräischer Schrift und Sprache abgefaßt;
sie wurden aber recht ungenau und mit Abweichungen vom ursprünglichen Text übersetzt,
wie die Kenner berichten.
Es fehlte ihnen ja an königlicher Fürsorge.

31
Nun müssen aber auch diese

in verbesserter Gestalt dir zur Verfügung stehen;
denn dieses Gesetz ist als ein göttliches, voll Weisheit und ohne Fehler.
Deshalb enthielten sich auch die Schriftsteller, Dichter
und Geschichtsschreiber irgendeiner Erwähnung der genannten Bücher
sowie der Leute, die ihnen gemäß lebten und noch leben,