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10
Sein ganzes Volk und seine Heere folgen ihm.

Dabei setzt er sich selber an den Tisch
und ißt und trinkt und schläft.

11
Sie aber halten Wache rings um ihn,

und keiner darf von ihnen sich entfernen
und seine eigenen Geschäfte tun,
noch den Gehorsam ihm verweigern.

12
Ihr Männer!

Wie sollte nicht am mächtigsten der König sein,
weil solch Gehorsam ihm geleistet wird?
Nun aber schwieg er.

13
Nun hob der Dritte an zu reden,

der von den Weibern und der Wahrheit schrieb,
Zorobabel.

14
Ihr Männer!

Ist nicht der König groß?
Sind nicht die Menschen zahlreich?
Ist nicht der Wein so mächtig?
Wer ist nun ihr Gebieter?
Und wer ihr Herrscher?
Sind’s nicht die Weiber?

15
Die Weiber sind es, die den König

und all die anderen hervorgebracht,
die Erd und Meer beherrschen.

16
Geboren, aufgezogen wurden auch von ihnen

all die, die Weinberge gepflanzt, wovon der Wein.

17
Sie sind es, die den Menschen Kleider machen,

sie, die den Menschen Zierat schaffen.
Es können nicht die Menschen leben ohne Weiber.

18
Und wenn sie Gold und Silber

oder andere Kostbarkeiten sammeln,
und sehen sie alsdann ein einzig Weib,
liebreizend durch Gestalt und Schönheit,

19
so lassen sie das alles liegen,

von Gier nach ihm getrieben,
und starren es mit offnem Munde an,
und alle ziehen es bei weitem vor
dem Golde oder Silber
oder sonstigen Kostbarkeiten.

20
Der Mensch verläßt den Vater, der ihn aufgezogen,

und seine Heimat
und hängt sich an sein Weib.

21
Er stirbt, das Weib im Herzen,

und denkt nicht mehr an Vater, Mutter
und nicht mehr an die Heimat.

22
Daran müßt ihr erkennen,

daß diese Weiber euch beherrschen.