Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 417.jpg

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das eine davon war dem andern unähnlich.
Zum ersten Mal, als ich das Schreiben lernte,
und zum andern, bevor ich deine Mutter nahm,
sah ich je ein schreckliches Gesicht.
Ihretwegen flehte ich zum Herrn.

3
Ich hatte mich im Hause meines Großvaters Mahalalel niedergelegt;

da sah ich im Gesicht,
wie der Himmel zusammenbrach, dahinschwand
und auf die Erde stürzte.

4
Und als er zur Erde niederfiel,

sah ich,
wie die Erde in einem großen Abgrund verschlungen ward,
Berge auf Berge fielen, Hügel auf Hügel stürzten,
wie hohe Bäume entwurzelt wurden, hinabwirbelten
und in der Tiefe versanken.

5
Darauf fiel ein Wort in meinen Mund

und ich erhob meine Stimme, indem ich schrie und rief:
„Die Erde ist vernichtet.“

6
Da weckte mich mein Großvater,

bei dem ich lag, und sagte:
Mein Sohn!
Warum schreist du so?

7
Da erzählte ich ihm das ganze Gesicht, das ich geschaut,

und er sprach zu mir:
Mein Sohn!
Du hast etwas Schreckliches gesehen,
und dein Traumgesicht ist sehr wichtig
für die Geheimnisse aller Sünden auf Erden;
sie muß in den Abgrund sinken
und einen großen Untergang erleiden.

8
Und nun, mein Sohn, erheb dich!

Fleh zu dem Herrn der Herrlichkeit,
– du bist ja gläubig –
daß ein Rest auf Erden übrig bleibe
und Er nicht die ganze Erde vertilge!

9
Mein Sohn!

All das kommt vom Himmel über die Erde,
und auf Erden findet dann eine große Zerstörung statt.

10
Darauf erhob ich mich,

betete, flehte
und schrieb mein Gebet für die Erdengeschlechter nieder;
nun will ich dir, mein Sohn Metusala, alles zeigen.

11
Ich trat nun ins Freie;

da sah ich den Himmel, den Sonnenaufgang im Osten
und den Monduntergang im Westen
und einige Sterne sowie die ganze Erde
und alles, wie Er es von Anfang bestimmt hat.
Da pries ich den Herrn des Gerichts und erhob ihn,