muß die Stadt verlassen“,
und ich gehe als Erster fort.
wohl aber die Schlechtigkeit.
und ich euch also hasse,
hätte ich dann nicht um so mehr Recht, ein Gesetz zu geben,
es sollen die sterben,
die Heraklit durch ihre Schlechtigkeit das Lachen abgewöhnten,
oder mindestens eine Geldstrafe von zehntausend Drachmen zahlen;
denn eine Geldstrafe trifft euch schwerer.
ihr nahmet mir die Gottesgabe weg
und jetzt verbannet ihr mich ungerecht.
weil ihr mir die Gelassenheit nahmet?
mich mit Gesetzen und Bannstrahlen zu verfolgen.
dann bin ich doch aus eurer Mitte verbannt.
Mit wem zusammen begehe ich Trunksuchtsvergehen oder Verbrechen?
ich tue keinem einzigen ein Unrecht an.
Ich bin in der Stadt ganz einsam.
Durch Schlechtigkeiten machtet ihr sie zu einer Einöde.
Nicht vielmehr Heraklit euch, die Stadt?
Aber ihr wollet nicht.
ich allein aber kann nicht die Stadt zügeln.
ich aber wundere mich über die Lachenden,
daß sie beim Unrecht heiter sind,
während man beim Unrechttun traurig sein sollte.
mit den Zungen als Waffen,
ihr, die ihr Geld wegnehmet, Weiber verderbet,
Freunde vergiftet, Tempelraub begehet,
verkuppelt, offen die Treue brechet,
mit der Pauke herumzieht und einander mit Sünden beflecket!
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 477. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_477.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)