ihr Vater Pentephres ergreift mit seiner Rechten ihre Rechte,
küßt sie und spricht:
O liebes Kind!
Ja, Herr und Vater!
Sieh, Joseph, Gottes Held, kommt heut zu uns;
er ist der Herrscher über ganz Ägyptenland.
Der König Pharao bestellte ihn zum Herrscher über unser ganzes Land
und diesem ganzen Lande gibt er Nahrung
und rettet dieses vor der künftigen Hungersnot.
Ein gottesfürchtiger Mann ist Joseph,
jungfräulich, wie du’s heute bist, und klug,
ein Mann, an Weisheit und an Wissen stark;
in ihm ist Gottes Geist;
des Herren Gnade ist in ihm.
Ich geb dich ihm zum Weib
und du wirst seine Braut;
für alle Zeit wird er dein Bräutigam.
bedeckte sich ihr Angesicht mit vielem Schweiß
und sie geriet in großen Zorn,
schaut von der Seite hin zu ihrem Vater
und spricht:
Was redest du, mein Herr und Vater, solche Dinge?
Willst du mich einem fremden Mann gefangen übergeben,
der flüchtig war
und den man gar verkaufte?
Ist er denn nicht von ihm verlassen worden?
Ist er nicht der, der bei der Herrin ruhte
und den sein Herr in dunklen Kerker werfen ließ
und den aus seinem Kerker Pharao entließ,
weil er ihm seinen Traum erklärte,
so wie’s die alten Weiber der Ägypter machen?
weil dieser König in dem ganzen Lande wird.
verging ihm alle Lust,
mit seiner Tochter Asenath
noch weiter über Joseph sich zu unterhalten,
weil sie mit stolzem Zorne ihm erwidert hatte.
und sprach zu ihm:
Schon steht vor unseres Hofes Pforten Joseph.
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 501. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_501.jpg&oldid=- (Version vom 10.12.2023)