floh sie von ihrem Vater und der Mutter weg,
stieg auf den Söller,
betrat ihr Zimmer,
stellt sich ans große Fenster,
das gegen Morgen schaut,
um Joseph sehen zu können,
wenn er das väterliche Haus beträte.
um Joseph zu begrüßen,
mit allen den Verwandten und der Dienerschaft.
fuhr Joseph auf des Pharao zweitem Wagen ein;
es zogen ihn vier Pferde, weiß wie Schnee,
mit goldnen Zügeln;
der Wagen aber war aus reinem Gold gefertigt.
und seines Umhangs Kleid war purpurn,
aus feinem golddurchwirktem Linnen.
Auf seinem Haupt ein goldner Kranz,
zwölf auserlesene Steine um den Kranz
und goldne Strahlen auf den Steinen;
in seiner Rechten trug er einen Königsstab
und einen Ölzweig, der viel Früchte trug.
und sich die Pforten schlossen,
da mußte jeder Mann
und alle fremden Weiber außerhalb des Hofes bleiben;
der Pforten Wächter schlossen diese ab.
und die Verwandten alle,
nur Asenath, die Tochter, nicht,
und warfen sich vor Joseph auf die Erde nieder.
Und Joseph stieg von seinem Wagen;
mit Handschlag grüßt er sie.
ward sie in ihrer Seele stark bewegt;
es ward ihr Herz erschüttert
und ihre Kniee wankten;
sie zitterte am ganzen Leib
und hatte große Angst,
Weh mir Unseligen!
Wohin soll ich, Unglückliche, jetzt fliehen?
Wo mich vor seinem Angesicht verbergen?
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 502. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_502.jpg&oldid=- (Version vom 10.12.2023)