den goldnen Gürtel,
den Turban und ihr Diadem
und wirft sie durch das Fenster, das gen Norden sah,
den Armen zu.
die sich in ihrem Zimmer fanden,
die goldenen und silbernen, gar nicht zu zählen,
zerbricht in kleine Stücke sie
und wirft sie durch das Fenster
den Bettlern und Bedürftigen zu.
gemästet Fleisch und Fisch und Kälberbraten
und alle Opfer ihrer Götter,
sowie die Sachen für die Weintrankspende
und wirft dies alles durch das Fenster, das gen Norden sah
zum Fraß den Hunden vor.
und schüttete sie auf den Boden aus;
alsdann nahm sie ein Bußgewand
und gürtete es um die Hüften;
sie löste auch ihr Haargeflecht
und streute Asche auf ihr Haupt.
setzt sich so in die Asche
und schlägt sich häufig ihre Brust mit Fäusten,
weint bitterlich die ganze Nacht
mit Seufzen bis zum Morgen.
da sah sie, daß die Asche unter ihr
von ihren Tränen war zu Schmutz geworden;
da fiel sie wiederum mit ihrem Antlitz in die Asche,
bis daß die Sonne unterging.
und aß nicht das Geringste.
und schon die Vögel sangen
und Hunde Wandernde anbellten,
erhob sich Asenath ein wenig von dem Boden
und aus dem Aschenstaub, worin sie saß;
sie war erschöpft
und ihrer Glieder nimmer mächtig ob des vielen Fastens;
denn Asenath war kraftlos und war schwach geworden
und ihre Kraft dahingeschwunden.
So lehnte sie sich an die Wand,
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 508. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_508.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)