indem sie unter dem der Fenster saß,
das da gen Osten sah.
die Finger ihrer rechten Hand ums rechte Knie gelegt;
geschlossen war ihr Mund;
sie hatte ihn in sieben Tagen,
sowie in sieben Nächten ihres Fastens nimmer aufgetan.
Was soll ich Arme tun?
Wo soll ich hingehen?
Zu wem mich flüchten?
Mit wem soll ich nur sprechen,
ich hilflose, vereinsamte,
von allen ganz verlassene, mißachtete Jungfrau?
mit ihnen auch der Vater und die Mutter,
weil ihre Götter ich verabscheute
und sie zerstörte
und sie den Armen gab, um sie durch Menschen zu vernichten.
Das ist nicht unsere Tochter Asenath;
auch alle die Verwandten hassen mich
und alle anderen Menschen;
denn ihre Götter habe ich vernichtet.
und alle meine Freier;
so werd ich auch in dieser meiner Schwäche jetzt
von allen wohl mißachtet;
sie freuen sich an meiner Trübsal.
haßt all die Götzenbildanbeter,
ist er ja doch ein eifersüchtiger, fürchterlicher Gott,
wie ich gehört, für alle, die da fremde Gottheiten verehren.
weil tote, stumme Götzenbilder ich verehrte und sie pries.
mein Mund ward ihrem Tisch entfremdet;
doch hab ich keinen Mut,
den Herrn, den Gott des Himmels, anzurufen,
den Höchsten und den Mächtigen des Helden Joseph;
es wurde ja mein Mund befleckt von Götzenopfern.
ein wahrer Gott sei der Hebräer Gott
und ein lebendiger Gott
und ein barmherziger Gott,
mitleidig, nachsichtig, erbarmungsvoll und milde,
der nicht die Sünde eines Armen anrechnet
der sich zumeist unwissentlich verging,
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 509. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_509.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)