gottlos gehandelt,
Abscheuliches, was schlecht in deinen Augen, ausgesprochen.
von Götzenopfern der Ägypter,
von ihren Göttermahlen.
Ich hab gesündigt, Herr,
ich hab vor dir gesündigt;
ich habe wissentlich wie auch unwissentlich gottlos gehandelt;
ich hab ja tote, stumme Götzenbilder angebetet.
Ich bin nicht würdig, meinen Mund, o Herr, zu dir zu öffnen,
ich arme Asenath,
die Tochter Pentephres, des Priesters,
Jungfrau und Königin,
ich, die ich einstmals stolz und übermütig,
durch meinen elterlichen Reichtum glücklicher als alle Menschen war,
ich, die ich nunmehr einsam und verwaist,
von allen Menschen ganz verlassen bin.
dir trag ich meine Bitte vor;
ich ruf zu dir:
eh’ ich von ihnen werd ergriffen!
zum Vater und zur Mutter flieht,
der Vater aber seine Hand ausstreckt
und es an seiner Brust hinreißt,
so streck auch du, mein Herr,
die reinen und die furchtbaren Hände nach mir aus,
gleichwie ein Vater, der die Kinder liebt,
und reiß mich aus der Hand des geistigen Feindes!
verfolgt mich,
weil er der Vater der ägyptischen Götter ist,
und seine Kinder sind die Götter der vom Götzendienst Besessenen;
ich aber haßte und zerstörte sie,
weil sie des Löwen Kinder sind.
So warf ich alle Götter der Ägypter von mir fort,
zerstörte sie.
der Teufel ist’s, ihr Vater,
versucht, voll Wut auf mich, mich zu verschlingen.
dann bleib ich seinem Mund entrissen,
daß er mich nicht zerfleische,
nicht in die Feuerglut mich werfe
und dann das Feuer mich dem Sturme überlasse
und mich der Sturm in Finsternis versenke
und mich gar in des Meeres Tiefe schleudre
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 511. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_511.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)