ist feucht von meinen Tränen,
mit Asche überstreut, befleckt.
Aus Asche und aus meinen Tränen
entstand ein großer Schmutz in meinem Zimmer,
gleichwie auf breiter Straße.
Mein königliches Mahl und die Gerichte
gab ich den Hunden.
Ich bin jetzt sieben Tag und sieben Nächte nüchtern;
ich aß kein Brot und trank kein Wasser;
mein Mund ist trocken so wie eine Trommel,
und meine Zunge wie ein Horn
und meine Lippen gleichen einer Scherbe;
mein Antlitz ist ganz eingefallen
und meine Augen konnten nimmer weinen.
erlöse mich von meinen vielen Schulden!
Verzeih mir unerfahrnen Jungfrau, daß ich so geirrt!
die ich unwissend ehedem verehrte,
nur stumme, tote Götzenbilder waren.
So schlug ich sie zusammen
und ließ sie von der Menschen Fuß zertreten;
es konnten Diebe sie ja stehlen,
sie, die aus Silber und aus Gold bestanden.
dem einzigen, mitleidsvollen Menschenfreund.
daß ich unwissentlich an dir soviel gesündigt
und Frevelhaftes gegen Joseph, meinen Herrn, geredet!
Ich Arme wußte nicht,
daß er dein Sohn, Herr, ist;
denn schlechte Menschen sagten mir in ihrem Neid,
ein Hirtensohn aus Kanaan sei Joseph.
Ich Arme glaubt es ihnen:
ich ließ mich täuschen;
ich schätzte ihn gering,
und sprach von ihm gar schlecht,
wußt ich doch nicht, daß er dein Sohn.
Wer könnte sie je bringen?
Wer sonst ist also weise und so mächtig,
wie dieser wunderschöne Joseph?
daß ich ihn mehr als meine Seele liebe.
Erhalte ihn in deiner Gnade Weisheit
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 513. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_513.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)