weil sie ihn mehr als alle Brüder Josephs liebte,
als einen Seher,
als gottesfürchtig und den Herren fürchtend,
war er ja doch ein kluger Mann
und ein Prophet des Höchsten;
er sah auch selbst am Himmel Schreibezeichen;
er las sie und enthüllte diese insgeheim der Asenath.
Deswegen liebte Levi auch die Asenath gar innig
und schaute ihren Ruheort in Himmelshöhen.
wie sie zu Jakob reisten,
sah sie der erstgeborene Sohn des Pharao von der Mauer aus
und wie er Asenath erblickte,
ward er durch ihre wundersame Schönheit ihretwegen toll.
und ließ den Simeon und Levi zu sich rufen,
und als sie kamen und vor ihn sich stellten,
spricht so der erstgeborene Sohn des Pharao zu ihnen:
Ich weiß:
Ihr seid noch heute starke Männer,
mehr als die Menschen dieses Landes all.
Durch diese eure rechte Hand
ward einst der Sichemiten Stadt zerstört;
durch eure beiden Schwerter wurden
an 30 000 Krieger hingemetzelt.
ich würd euch Gold und vieles Silber geben
und Knechte, Mägde, Häuser
und großen Grundbesitz,
wollt ihr auf meine Seite treten
und mir Gefälligkeit erweisen.
Von eurem Bruder Joseph ward ich schnöd behandelt,
da er die Asenath zum Weib sich nahm,
die mir doch längst versprochen war.
Ich will mit Joseph kämpfen,
ihn mit dem Schwerte töten
und Asenath zum Weibe nehmen.
Ihr sollt mir dann zu Brüdern und zu treuen Freunden sein.
dann töt ich euch mit meinem Schwert.
entblößt er schon sein Schwert
und zeigt es ihnen.
Paul Rießler (Übersetzer): Joseph und Asenath. Dr. B. Filser, Augsburg 1928, Seite 528. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_528.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)