Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 578.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
9
Da sprach Er zu ihm:

Nimm dir ein dreijähriges Rind, eine dreijährige Ziege,
ein dreijähriges Schaf, eine Turteltaube und eine andere Taube!

10
Da nahm er diese alle in der Mitte des Monats,

während er bei der Eiche von Mamre nahe bei Hebron wohnte.

11
Er erbaute hier einen Altar,

schlachtete diese alle,
goß ihr Blut auf den Altar,
teilte sie mitten durch
und legte sie einander gegenüber;
die Vögel aber zerteilte er nicht.

12
Da stießen Vögel auf die Stücke herab;

Abram aber verscheuchte sie
und ließ die Vögel diese nicht berühren.

13
Da befiel bei Sonnenuntergang den Abram Angst;

dann kam über ihn Schrecken und dichte Finsternis,
und es ward zu Abram gesagt:
Wisse wohl, daß deine Nachkommen in einem fremden Lande
als Fremdlinge verweilen,
und daß sie 400 Jahre geknechtet und bedrückt werden.

14
Ich werde aber ihre Herren richten,

und danach ziehen sie von dort mit großem Besitze aus.

15
Du aber gehst in Frieden zu deinen Vätern

und wirst in schönem Alter begraben werden.

16
Im vierten Geschlecht kehren sie hieher zurück;

denn die Schuld der Amoriter ist bis jetzt noch nicht voll.

17
Da erwachte er aus seinem Schlaf und stand auf;

soeben war die Sonne untergegangen.
Da entstand eine Flamme;
ein Ofen rauchte,
und eine Feuerflamme zog mitten durch die Stücke.

18
An diesem Tag schloss der Herr einen Bund mit Abram:

Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land
vom Strom Ägyptens bis zum großen Strom, dem Euphrat,
die Keniter, Kenizziter, Kadmoniter, Perezziter, Rephaiter,
Pakoriter, Hiwiter, Amoriter,
Kanaaniter, Girgasiter und Jebusiter.

19
Im Verlauf des Tages brachte Abram die Stücke,

die Vögel und das dazu gehörende Frucht- und Trankopfer dar,
und das Feuer verzehrte sie.

20
An diesem Tag schlossen wir einen Bund mit Abram,

wie wir ihn mit Noe in diesem Monat geschlossen hatten,
und Abram erneuerte das Fest und die Satzung für sich auf immer.

21
Und Abram war erfreut und erzählte dies alles seinem Weibe Sarai;

er glaubte auch, daß ihm Nachkommen zuteil würden;
sie aber gebar nicht.

22
Da riet Sarai ihrem Manne Abram

und sprach zu ihm: