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18
Da sprach Ruben:

Gib ihn in meine Hut!
Bringe ich ihn dir nicht wieder zurück,
dann töte meine beiden Söhne für seine Person!
Er aber sprach zu ihm:
Er geht nicht mit euch.

19
Da trat Juda herzu und sprach:

Schick ihn mit mir!
Bringe ich ihn dir nicht mehr zurück,
dann will ich alle meine Lebenstage
vor dir ein schlechter Mensch sein.

20
So schickte er ihn mit ihnen im zweiten Jahr dieser Jahrwoche,

am Ersten des Monats.
Sie kamen nun nach dem Ägypterland mit allen andern, die dahin zogen,
und sie hatten Geschenke bei sich,
Stakte, Mandeln, Terebinthennüsse und reinen Honig.

21
So kamen sie und traten vor Joseph hin;

da sah er seinen Bruder Benjamin,
erkannte ihn
und sprach zu ihnen:
Ist das euer jüngster Bruder?
Sie sagten: Ja.
Da sprach er:
Der Herr sei dir gnädig, mein Sohn!

22
Dann schickte er ihn in sein Haus.

Hierauf brachte er auch den Simeon zu ihnen heraus
und bereitete ihnen ein Mahl;
dabei überreichten sie ihm das Geschenk,
das sie selbst mitgebracht hatten.

23
Sie aßen vor ihm,

und er gab ihnen allen einen Teil;
Benjamins Teil aber war siebenmal größer
als die Teile aller andern.

24
Sie aßen und tranken;

dann standen sie auf
und blieben bei ihren Eseln.

25
Da ersann Joseph einen Plan,

wodurch er ihre Gedanken erriete,
ob unter ihnen Friedensgedanken herrschten.
Und er sprach zu seinem Hausverwalter:
Füll ihnen alle ihre Säcke mit Korn!
Leg auch ihr Geld ihnen wieder in die Säcke!
Meinen Becher aber, woraus ich trinke, den Silberbecher,
leg in den Sack des Jüngsten!
Dann entlasse sie!