Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 697.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

zum Preise des rettenden und wunderwirkenden Gottes.
Sie gaben alles Seufzen und Jammern auf
und veranstalteten Reigentänze
als Ausdruck der Freude über ihre gelungene Rettung.

33
Ebenso versammelte der König aus diesem Anlaß

eine ansehnliche Tischgesellschaft
und dankte unablässig, zum Himmel gewandt,
in hochfeierlicher Weise für seine wunderbare Rettung.

34
Manche hatten zuvor geglaubt,

die Juden seien dem Verderben verfallen und würden den Vögeln zum Fraße dienen,
und hatten sie deshalb voll Freude aufgeschrieben.
Nun seufzten diese,
weil sie sich aufs tiefste über sich selbst schämten;
denn ihre feuerschnaubende Kühnheit war schimpflich ausgelöscht worden.

35
Die Juden aber veranstalteten,

wie wir oben sagten, den vorerwähnten Reigentanz
und verbrachten die Zeit beim Mahl mit fröhlichen Dankliedern und Psalmen.

36
Auch faßten sie hierüber einen gemeinsamen Beschluß,

der für die ganze Zeit ihres Aufenthaltes in der Fremde
von Geschlecht zu Geschlecht gelten sollte;
sie setzten nämlich fest,
daß die vorgenannten Tage als fröhliches Fest zu feiern seien,
nicht des Trinkens und Schwelgens wegen,
sondern zur Erinnerung an ihre um Gottes willen erfolgte Rettung.

37
Dann baten sie den König, sie heimzulassen.
38
Man hatte sie vierzig Tage lang aufgeschrieben,

vom 25. Pachon bis zum 41. Epiphi;
drei Tage aber waren für ihre Vernichtung anberaumt,
die Zeit vom 5. bis 7. Epiphi.

39
Darin offenbarte nun der Beherrscher aller Dinge

in herrlicher Weise seine Barmherzigkeit
und rettete sie insgesamt unversehrt.

40
Sie schmausten nun, vom König mit allem versehen,

bis zum 14. Epiphi;
an diesem Tag wurden sie auch wegen ihrer Entlassung vorstellig.

41
Der König belobte sie

und schrieb an die einzelnen städtischen Befehlshaber
den nachfolgenden Brief;
dieser gab in hochherziger Weise von seinen guten Absichten Kunde.


7. Kapitel: Königlicher Schutzbrief. Zweites Fest
1
Der König Ptolemäus Philopator entbietet den Befehlshabern in Ägypten

und allen Staatsbeamten seinen Gruß und wünscht ihnen Wohlergehen.

2
Auch uns selbst und unsern Kindern geht es gut;

denn der große Gott gab nach unserm Wunsche Gedeihen unserm Staat.

3
Einige unserer Freunde lagen uns in boshafter Gesinnung

beständig in den Ohren.