indem du gegen deinen Nächsten falsches Zeugnis ablegst,
damit nicht deine Wächter auch gegen dich falsches Zeugnis ablegen!
damit nicht andere dein Land begehren!
fürchtete sich das Volk recht;
sie sahen den Berg in Feuerfackeln brennen
und sprachen zu Moses:
Sprich du für uns!
Gott soll nicht mit uns sprechen,
damit wir nicht sterben müssen!
Heute wissen wir ja,
daß Gott mit einem Menschen von Mund zu Mund so sprechen kann,
daß der Mensch dabei noch am Leben bleibt.
Und jetzt haben wir wirklich erfahren,
daß die Erde unter Zittern Gottes Stimme ertrug.
Da sprach Moses zu ihnen: Fürchtet euch nicht!
Deshalb kam Gott zu eurer Prüfung,
damit ihr in euch die Furcht vor ihm aufnehmet,
auf daß ihr nicht sündiget.
Moses aber ging zum Nebel hin,
obwohl er wußte, daß darin Gott war.
Und Gott erklärte ihm seine Gerechtigkeit und seine Gerichte.
Und er behielt ihn vierzig Tage und vierzig Nächte bei sich.
Daselbst trug er ihm vieles auf
und zeigte ihm das Lebensholz,
wovon er etwas abschnitt, mitnahm
und nach Mara brachte.
Davon ward das Marawasser süß.
Es folgte ihnen vierzig Jahre in der Wüste nach
und stieg mit ihnen aufs Gebirge hinauf und in die Täler hinab.
Auch gab er ihm Vorschriften über das Zelt, die Lade des Herrn,
das Brand- und Rauchopfer, die Ordnung des Tisches,
den Leuchter, das Becken und sein Gestell,
über das Schulterkleid, das Brustschild
und die sehr kostbaren Steine,
damit es die Israeliten so anfertigen sollten.
Er zeigte ihm ihr Vorbild,
daß er es nach dem geschauten Muster anfertige.
Er sprach zu ihm:
Mach mir ein Heiligtum!
Dann bleibt meiner Herrlichkeit Zelt bei euch.
Und weil er mit unsichtbarem Licht übergossen war,
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 758. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_758.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)