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Ich ließ aber sterben die ganze Menge derer,
die mir keinen Glauben schenkten.
So blieb von ihnen nur noch der fünfzigste Teil übrig,
und diesen weihte ich mir.
Deshalb gebiete ich dem Geschlecht meines Volkes,
daß es mir von seinen Früchten den Zehnten gebe,
damit es vor mir zur Erinnerung daran diene,
wieviel Leiden ich ihnen abgenommen habe.

5
Als Moses nach seinem Herabstieg dies dem Volke meldete,

weinten und trauerten sie und blieben zwei Jahre in der Wüste.


15. Kapitel: Die Kundschafter
1
Da sandte Moses zwölf Männer als Kundschafter

zur Erforschung des Landes aus;
so war es ihm nämlich befohlen worden.
Nachdem diese hinaufgezogen und das Land besichtigt hatten,
kehrten sie zu ihm zurück.
Sie brachten Früchte von den Erzeugnissen des Landes mit,
verwirrten aber das Herz des Volkes, indem sie sprachen:
Ihr könnt das Land nicht in Besitz nehmen;
denn es ist von seinen Machthabern mit Eisenriegeln verschlossen.

2
Zwei von den zwölf Männern aber sprachen nicht so, sondern sagten:

Wenn hartes Eisen Gestirne überwinden
oder wenn Waffen Blitze besiegen,
oder wenn Donnerschläge von Vögeln verhindert werden können,
dann können auch jene dem Herrn Widerstand leisten.
Die hatten nämlich beim Hinaufziehen gesehen,
wie Blitze aus den Gestirnen aufleuchteten,
und wie Donnerschläge ihnen gleichzeitig folgten.

5
Dies sind ihre Namen:

Caleb, des Jephone Sohn und Enkel Beris, des Sohnes Batuels
und Enkels Galiphas,
des Sohnes Zenens und Enkels Selimuns,
des Sohnes Helons und Enkels Judas.
Der Zweite war Jesus, Naues Sohn und Enkel Eliphats,
der Sohn Gals und Enkels Nepheliens, des Sohnes Emons
und Enkels Sauls,
des Sohnes Dabras und Enkels Ephraims, des Josephsohnes.

4
Aber das Volk hörte nicht auf dieser beiden Stimme;

vielmehr ward es sehr bestürzt und sprach:
Sind das die Worte, die Gott zu uns sprach:
„Ich führe euch in ein Land, das von Milch und Honig fließt?“
Will er uns jetzt zum Hinaufziehen veranlassen,
damit wir dem Schwert verfallen
und unsere Weiber in Gefangenschaft geraten?

5
Nach diesen Worten erschien plötzlich Gottes Herrlichkeit,

und er sprach zu Moses:
Verharrt das Volk dabei, mich nicht anzuhören?