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der Vogelwelt,

den Füllen Schnelligkeit
und Kraft den Löwen,

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den Stieren Hörner, die von selber wachsen,

den Bienen Stacheln

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als angeborenen Schutz;

als feste Wehr gab er das Wort den Menschen.

129
Der beste Teil der gottverliehenen Weisheit ist das Wort.
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Den Starken übertrifft bei weitem der Gebildete.
131
Die Weisheit leitet Länder, Städte, Schiffe. –
132
Nicht recht ist es,

den Frevler vor der Untersuchung zu verstecken.

133
Man muß vielmehr den Missetäter abwehren.
134
Wer sich zu Schuften hält,

stirbt oft mit ihnen.

135
Nimm nie gestohlen Gut in heimliche Verwahrung!
136
Der Hehler und der Stehler

sind beide Diebe.

137
Gib jeglichem das Seine!

Doch Gleichheit ist in jedem Fall das Beste.

138
Im Anfang sei mit allem sparsam,

auf daß du nicht am Ende darbest!

139
Laß dir nicht Speise vom gefallenen Vieh zumessen!
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Stürzt auf dem Weg das Vieh des Feindes,

hilf ihm beim Aufstehen!

141
Halt das verirrte und verlaufene Weidvieh nicht zurück!
142
Weit besser, einen lieben Freund sich zu gewinnen,

statt Feinde.

143
Vertilg den Schaden gleich zu Anfang!

Heil Wunden!

144
Ein kleiner Funken

kann einen großen Wald anzünden.

145
Sei doch enthaltsam!

Meid das Besudelte!

146
Meid einen schlechten Ruf!

Flieh frevelhafte Leute!

147
Genieß kein Fleisch, vom Wilde angefressen!

Den Hunden, den schnellfüßigen,

148
gib solche Stücke!

Tier wird von Tier gefressen.

149
Misch keinen Gifttrank!

Lies keine Zauberbücher!

150
Pack zarte Kinder nicht mit rohen Fäusten an! –
151
Flieh Spaltungen und Zank,

wenn Kriegsgefahr besteht!

152
Erweis dem Schuft nichts Gutes!

Dies hieße in die Meere Samen streuen.