wovon der Herr dem Jeremias schon gesagt,
da gingen sie zusammen auf die Stadtmauer,
Jeremias und Baruch.
Und aus dem Himmel kommen Engel
mit Fackeln in den Händen,
und stellen sich auf die Stadtmauern.
sie sprachen:
Jetzt wissen wir: das Wort ist wahr.
Ich bitte euch, die Stadt nicht sogleich zu zerstören,
eh ich nicht mit dem Herrn geredet habe.
Da sprach der Herr zu jenen Engeln:
Zerstöret nicht die Stadt,
bevor ich nicht mit meinem Auserwählten sprach,
mit Jeremias!
Da sagte er:
Herr, bitte, lag mich vor dir reden!
Sprich, mein Erwählter, Jeremias!
Sieh, Herr! Jetzt wissen wir:
Du überlieferst deine Stadt in ihrer Feinde Hände;
sie führen weg das Volk nach Babylon.
mit deinen gottesdienstlichen Geräten tun?
Was willst du, daß wir damit tun sollen?
Nimm sie und übergib sie beim Altar dem Erdboden
und sprich: Hör, Erde, jetzt die Stimme dessen,
der dich im Überschwang der Wasser einst geschaffen
und dich mit sieben Siegeln hat versiegelt
in sieben Zeiten!
Bald nimmst du selbst dein Schönstes auf.
Behüt die gottesdienstlichen Geräte
bis zu der Ankunft des Geliebten!
Ich bitt dich, Herr:
Sag mir, was ich mit Abimelech, dem Äthiopen, machen soll!
Er tat am Volk und deinem Diener Jeremias recht viel Gutes;
er zog mich aus der Schlammgrube.
So wünsch ich nicht,
daß er den Untergang der Stadt und die Verwüstung sähe,
daß er nicht traurig würde.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 905. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_905.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)