ich möcht verschlafen
und gar zu spät aufwachen.
Dann würde mich mein Vater Jeremias tadeln.
Hätt er nicht Eile,
dann hätt er mich nicht heut schon in der Frühe fortgeschickt.
geh in der Hitze heim;
dann komm ich an,
wenn sich die Hitze legt.
nimmt seinen Feigenkorb
und legt ihn auf die Schultern.
So kommt er nach Jerusalem.
Doch kennt er weder diese Stadt,
noch ihre Häuser,
noch seine eigene Familie.
Er spricht:
Ein starker Schwindel hat mich überfallen.
Dies ist gar nicht die rechte Stadt.
weil ich den Bergweg ging.
Ich bin gerade aus dem Schlaf erwacht.
ich hab noch nicht genug geschlafen;
ich bin verirrt.
Wie kann ich nur vor Jeremias sagen,
ich sei verirrt!
dann schaut er nach den Merkmalen der Stadt
und sagt: „Die Stadt ist’s doch;
ich hab mich nur verirrt,“
und sucht.
Er findet keines von den Seinen.
Gepriesen sei der Herr!
Ein starker Schwindel hat mich überfallen.
da bleibt er traurig stehen;
er weiß ja nicht, wohin er gehen soll.
und spricht:
Ich bleib hier sitzen,
bis daß der Herr mir diesen Schrecken nimmt.
Paul Rießler: Altjüdisches Schrifttum außerhalb der Bibel. Filser, Augsburg 1928, Seite 908. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Riessler_Altjuedisches_Schrifttum_ausserhalb_der_Bibel_908.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)