Seite:Riessler Altjuedisches Schrifttum ausserhalb der Bibel 916.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und sprach: Zieh hin im Frieden!
Der Herr mög über beide wachen!

31
Dann fliegt der Adler fort

und bringt den Brief dem Baruch.
Und dieser band ihn ab
und las und küßte ihn;
dann weinte er,
als er draus von des Volkes Not und Leiden hörte.

32
Und Jeremias nahm die Feigen

und teilte sie den Kranken in dem Volke aus.
Er selbst blieb da und lehrte sie,
sie sollen sich von Babels Unreinheiten, diesen heidnischen, recht hüten.


8. Kapitel: Des Jeremias Mahnworte
1
Da kam der Tag,

wo Gott das Volk aus Babel führte.

2
Es sprach der Herr zu Jeremias:

Steh auf, du und das Volk!
Zieh an den Jordan! Sag dem Volk:
Wer sich den Herrn erwählt, der lasse Babylons Werke,
die Männer, die sich Weiber draus genommen,
die Weiber, die sich Männer draus verbunden!

3
Die dir gehorchen,

sie dürfen dann hinüberziehen.
Führ drauf sie nach Jerusalem!
Die aber dir nicht folgen,
darfst du nicht dahin führen.

4
Und Jeremias kündete die Worte ihnen.

Da machten sie sich auf
und zogen an den Jordan, ihn zu überschreiten;
er aber kündet ihnen wiederum die Worte,
die ihm der Herr gesagt.
Die Hälfte der Verehlichten
gab aber Jeremias kein Gehör;
sie sagten ihm:
Wir wollen unsere Weiber
in Ewigkeit nicht lassen;
wir nehmen sie mit uns in unsere Stadt.

5
Sie überschritten nun den Jordan

und kamen nach Jerusalem.
Darauf erhob sich Jeremias
und Baruch sowie Abimelech
und sagten:
Wer sich aus Babylon ein Weib genommen,
darf diese Stadt niemals betreten!

6
Da sagten sie zu ihnen:

Dann laßt uns wiederum nach Babylon kehren,
an unsere Stätte!