Da trat aus der Tür seine Braut
Und weinte laut:
Warum er so spät aus Honolulu käme?
Ob er sich gar nicht mehr schäme?
An der Tür stand: „Für Damen“.
Es dämmerte langsam. Die ersten Kunden kamen,
Und stolperten über den schlafenden Daddeldu.
Kuttel Daddeldu und Fürst Wittgenstein
Daddeldu malte im Hafen mit Teer
Und Mennig den Gaffelschoner Claire.
Ein feiner Herr kam daher,
Blieb vor Daddeldun stehn
Lieber Mann, darf man wohl mal das Schiff besehn?“
Daddeldu stippte den Quast in den Mennig,
Dass es spritzte, und sagte: „Fünfzig ist wenig.
Aber, God demm, jedermann ist kein König.“
Ich bin nur Fürst Wittgenstein.“
Daddeldu erwiderte: „Fürst oder Lord –
Scheiss Paris! Komm nur an Bord.“
Wittgenstein stieg, den Teerpott in seiner zitternden Hand,
In die Augen, denn ein schwerer Stiefel von Kut-
Tel Daddeldu stiess ihm die Brillengläser kaput,
Und führte ihn oben von achtern nach vorn
Joachim Ringelnatz: Die gebatikte Schusterpastete. Meyer, Berlin-Wilmersdorf 1921, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ringelnatz_Die_gebatikte_Schusterpastete.pdf/10&oldid=- (Version vom 1.8.2018)