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Joseph Alois Rink: Hohenrechberg. In: Schwäbisches Taschenbuch, 1820. S. 139–158

der Boden, unter dem in einer Tiefe von 1 bis 1½ Schuhe Kalkfelsen liegen, schnell austrocknet.

Der Berg, welcher, ausser der Nordseite, fast ganz angebaut ist, war in ältern Zeiten mit Nadelholz bewachsen, und auf dem Platz der gegenwärtigen Pfarrkirche stand eine Klausners-Hütte mit einer hölzernen Kapelle. Da sich im 11. und 12. Jahrhundert die Klausner in Schwaben anfingen einzunisten, so mag sich wohl um diese Zeit ebenfalls ein Eremit zu Hohenrechberg angesiedelt haben. Er hatte in seiner Kapelle ein aus Lindenholz schön geschnitztes Marienbild aufgestellt, zu dem die umliegenden Landleute stark wallfahrteten. Die Menschen vermehrten sich an manchen Festtagen so sehr, daß ganze Märkte auf der Oberfläche dieses Berges gehalten wurden, welche noch vor 30 Jahren sehr zahlreich waren.

Die immer zunehmende Andacht bestimmte den Ulrich von Rechberg, den Fideicommiß-Stifter im Jahr 1488, eine Kirche von Stein zu erbauen, worin er ein ewiges Licht stiftete und ein Kapital auswarf, wovon ein Geistlicher sollte unterhalten werden, um zu gewissen Zeiten den Wallfahrtern hier Messe zu

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Joseph Alois Rink: Hohenrechberg. In: Schwäbisches Taschenbuch, 1820. S. 139–158. Sattler, Stuttgart 1819, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rink_Hohenrechberg.djvu/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)