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Joseph Alois Rink: Hohenrechberg. In: Schwäbisches Taschenbuch, 1820. S. 139–158

bis auf eine und zwei Stunden, mithin ist hier die Aussicht beschränkt; aber eben dieses thut dem ermüdeten Auge wohl, indem es an den schönen Conturen der nahe hinziehenden Gebirge ausruhet und sich ergötzet.

Wer kann, versetze sich zugleich im Geiste in das eilfte und zwölfte Jahrhundert, wo eine Stunde entfernt, die schwäbische Kaiserburg im höchsten Schimmer strahlte, und der ganzen Gegend eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit und Pracht ertheilte; wo die Rechberge Ulrich und sein Sohn Hildebrand als Marschälle des Herzogthums Schwaben, folglich als primi Ministeriales, Principes militiae equestris und Judices Castrenses auf ihrer altväterlichen Burg wohnten, und ich glaube kaum, daß ein Ort in Deutschland zu finden sey, der für den Deutschen so anziehend sey, als Rechberg.

Wir steigen nun von der oberen Plattform des Berges hinunter auf den Felsen, worauf das Stammschloß der Familie stehet, welche dem Berge eine solche Berühmtheit verschafft hat. Eigentlich ist es ein vom Hauptberg abgesonderter Hügel, in dessen Mitte sich

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Joseph Alois Rink: Hohenrechberg. In: Schwäbisches Taschenbuch, 1820. S. 139–158. Sattler, Stuttgart 1819, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rink_Hohenrechberg.djvu/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)