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Zweiter Auftritt.
Alsdorff, Strobel.

Alsdorff. Endlich. Nun?

Strobel (reicht ihm schweigend ein Paket und einen Brief).

Alsdorff (sieht beides an, ohne es zu nehmen, ruhig). Ich weiß genug, wirf den Wisch in’s Feuer.

Strobel. Aber so lesen Sie doch erst, lieber Herr.

Alsdorff. Wozu noch lesen? Du bringst das Manuscript zurück – ich weiß genug.

Strobel. Aber es könnte doch in dem Briefe etwas Anderes stehen.

Alsdorff. Ich will dir sagen, was darin steht.

Strobel (macht den Brief auf und liest nach).

Alsdorff. Ew. Wohlgeboren sende anbei das Manuscript zurück und bedaure, davon keinen Gebrauch machen zu können. Hochachtungsvoll u. s. w.

Strobel. Weiß Gott, beinahe Wort für Wort.

Alsdorff. Siehst du, altes Haus, wenn man schon viel dergleichen Briefe erhalten hat, lernt man nach und nach den Styl auswendig.

Strobel (wirft das Paket zu Boden). I, so wollte ich doch, daß das heilige –

Alsdorff. Was machst du? Mein Manuscript.

Strobel. Ei, in’s Teufels Namen, der Bettel ist nichts Besseres werth.

Alsdorff (lachend). Meinst du?

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/12&oldid=- (Version vom 14.5.2023)