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Hempel. Danke für gütige Nachfrage – er befindet sich wohl.

Die Andern. Göttlich, himmlisch! (Stärker und lachend.) „Was macht die Frau Mama?“

Hempel. Sie hat etwas Gicht.

Die Andern (noch stärker lachend). „Was macht die Mamsell Soeur?“

Hempel. Die Schwester? Ich habe keine Schwester.

Bärmann (lachend, schlägt ihn auf die Schulter). Bravo! Du bist ein göttlicher Kerl!

Reuter. Wo kommst du her?

Hempel. Von der Klosterschule.

Bärmann. Das hättest du nicht zu fragen brauchen – das sieht man ihm an.


Sechster Auftritt.
Vorige, Finke, Mantius.

Finke. Nun, ihr Kameele? Seid ihr noch trocken?

Mantius. Was gibt es Neues?

Bärmann. Einen Fuchs.

Finke. Holla, einen Fuchs! Wo?

Volk. Nun, bist du blind?

Reuter. Sehen wir aus, wie Füchse?

Finke. Still, ihr Kameele, nicht raisonnirt. Ihr seid alle noch Füchse, wenn ein bemoostes Haupt spricht. Doch sieh, da steht das Muttersöhnchen. (Fühlt ihm an das Kinn.) Liegt noch mit den Gänsen im Streite. Schadet nichts, kannst doch noch immer ein braver Kerl werden.

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/19&oldid=- (Version vom 14.5.2023)