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Hempel. Das will ich auch.

Finke. Sieh, sieh, der Kerl hat Courage. Na, das ist brav von dir. Wir wollen dir’s schon beibringen!

Volk. Seid nicht so roh und schont sein zart Gemüth. Noch nicht gewohnt der derben, kern’gen Sprache, verletzt ihn leicht –

Finke. Bist du auch da, alter Jambenreiter? Und willst den Beschützer der Unschuld spielen? Die Rolle steht dir gut.

Reuter. Vorwärts, gesetzt, und das Glas zur Hand! Wir wollen den Fuchs einweihen, bis der lange Israel kommt.

Alle (setzen sich).

Hempel (halblaut zu Volk). Wer ist denn das, der lange Israel?

Volk. Respekt vor ihm, du neugebackner Mensch! Bemoostes Haupt ist hier sein Ehrentitel. Schon fünfzehn Jahr Student, ist er der Patriarch der Universität.

Hempel. Schon fünfzehn Jahre Student? Und hat noch nichts gelernt?

Finke. Was sagt das Kameel? Danke Gott, wenn du in fünfzehn Jahren so viel in deinen Strohkopf bekommst, als der lange Israel schon wieder vergessen hat.

Reuter. Jetzt setzt euch – und du Fuchs, stelle dich daher. Wir wollen dich einweihen.

Alle. Das Fuchslied, das Fuchslied! (Sie stimmen das Lied an: „Was kommt dort von der Höh!“ Noch in der Mitte der ersten Strophe tritt Alsdorff ein.)

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Roderich Benedix: Das bemooste Haupt oder Der lange Israël. J. J. Weber, Leipzig 1846, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Roderich_Benedix_-_Das_bemooste_Haupt_(Leipzig_1846).pdf/20&oldid=- (Version vom 14.5.2023)