Seite:Saxoniae Inferioris (Merian) 146.jpg

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Hundesburg /

Ins gemein Hunsborg / ein Schloß / zwischen Arxleben / vnd Vmmedorff / nahend new Haldesleben / im Stifft Magdeburg gelegen / daß Hertzog Albrecht, von Braunschweig / sambt Obsfeld Anno 1278. gewonnen / vnnd das erste außgebrant; beyde Schlösser aber hernach dem Ertzstifft wider abgetretten hat.


Husem / Husum, Husium, Husemum.

Von dieser Statt schreibet Andreas Angelus, in seiner Holsteinischen StättChronick / p. 29. seqq. also: Husem (wie micha alte / vnd glaubwürdige Leute daselbst / vnd sonst auch etliche in Eyderstatt / berichtet) soll den Nahmen haben / daß / vor Zeiten / nur ein einiges Hauß / welches ohne Zweiffel ein Gasthoff gewesen / am selben Orth / am Vfer der Hever / gestanden. Es ligt diese Statt im Herzogthumb Schleßwick / am Wasserfluß / die Hever genandt / welcher Fluß (Pontanus sagt Meerbusens) / die Strand / vnd Eydorflüssen / von einander scheidet. Wer diese Statt anfänglich zu bawen angefangen / kan ich nicht wissen. Diß aber ist jedermann bekandt / daß der Durchleuchtige / vnnd Hochgeborne Fürst / vnnd Herr / Herr Adolph / Herzog zu Schleßwick / vnnd Holstein / etc. Christmilder Gedächtnuß / Husem erstlich im 1582. Jahr / nach dem die Einwohner daselbst offt darumb gebetten / vnd angehalten/ mit StattRecht / vnnd herrlichen Privilegien begabet / auch daselbst ein herrlich Schloß / gegen Norden werts / habe auffbawen lassen. Wenn / vnd wie offt Husem Brand-Schaden gelittenen / hab ich noch zur Zeit / als ein Außländer / auch nicht können erfahren. Vnd weil es eine newe Statt ist / finde ich auch nirgendt bey den Scribenten / die mir zu Handen kommen / daß sie solte Kriegsnoth ausgestanden haben. Das Wappen der Statt Husem sind zween Löwen / die ihre Zungen herauß strecken; welches Wappen Hertzog Adolph der Statt gegeben. Biß hieher Angelus Nicolaus Helduaderus sagt part. 2. Sylvae Chronolog. daß Anno 1582. Hertzog Adolphus zu Schleßwick / Holstein/ den grossen Flecken Husem an der WestSee / 4. Meil Wegs von Gottorff gelegen / zur Statt gemacht; das schöne Closter abbrechen / vnd an der Stelle ein Schloß auffbawen habe lassen. Georgius Braun / im 4. Theil seines Stättbuchs / vnd Casp Ens. in delic. apodem. pag. 226. berichten / daß diese Statt einen berümbten Hafen / oder Port / zur Kauffmannschafft habe dieweil von hinnen die Schiffarth nach Holland / Seeland/ Engell- vnnd Schottland / gar leicht angestellt werden könne; von dannen allerhand waaren hieher / vnd ferners nach Flenßburg / so nur 8. Meil von dieser Statt gelegen / vnd also auß der West- (dabey Husem ligt) in die Oostsee / gebracht werden: Es weiche Husem / an Häusern / vnd Gassen / in der Länge / Weite / vnnd Fruchtbarkeit deß Bodens / gedachter Statt Flenßburg schwerlich / vnd seye dieser Orth deßwegen nicht zeitlicher mit StattRecht begabet / noch mit Mauren / Wäll / vnd Gräben / vmbgeben worden / weiln die Dietmarsen noch nicht vnder das Joch gebracht gewesen / vnnd man beförchtete / daß die Inwohner allhie Vrsach nehmen / vnnd zu den Dithmarsen fallen; auch die benachbarte Völcker / vnd Inseln / zur Auffruhr bewegen möchten: Aber / nach dem die Dithmarsen zum Gehorsamb gebracht / da habe obgedachter Herzog Adolph diesem Orth StattRecht gegeben. Sihe besagten Braunen auch im 5. Theil; item Chytraeum part. 1. libr. 1. Chronici Saxoniae, pag. 83. (da er die besagte Heveram nennet sinum

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)