Seite:Saxoniae Inferioris (Merian) 195.jpg

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hat sich höchsternanter König Christian / vmb solche Herrschafft angenommen: Darwider zwar der Keyserliche Reichs Hoff Fiscal / den 12. Octobris, Anno 1641. einkommen; ist aber solche Graff- oder Herrschafft / beym Fürstl. Hause Holstein / biß daher / verblieben. Vnd stehet / in der Königl. Dänischen Widerlegung / deß Schwedischen Manifests / lit. C. also: Was sonst Ihr Königl. Majestat zu Dennemarck / nach deß Graven von Schawenburg Todt / vor Recht an die Pinnenbergische Aempter / solches haben Sie / zu Ihr Keyserl. Majest. etc. Satisfaction beygebracht / daß Schweden sich darüber nicht zu bekümmern. Den 4. Tag des Jenners / im Jahr 1645. ward auß Holstein berichtet / daß vorhöchstgedachter König / nebenst dem Hertzogen zu Holstein / von deß hochwolgedachten / vnd Letzten Graven von Schauenburg / Frawen Mutter / solche Graffschafft Pinnenberg / vor etliche Tonnen Goldes erkaufft / vnd seye dem Könige / zu seinem Theil / das Ampt Pinnenberg / wie auch das Ampt Hatesburg; (dessen Hauptflecken Wedel ist) dem Hertzogen von Holstein aber das Ampt Barmstete / zu theil worden. Es hat aber hernach der König seinen Theil / seinem Herrn Sohn / Herrn Friederichen / Ertzbischoffen damaln zu Bremen / etc. nunmehr aber Königen in Dennemarck / erblich geschenckt. In der Statt Hamburg Apologia, vnd daselbsten in den Beylagen / num. 13. wird gesagt / daß die Graffschafft Holstein Pinnenberg / nicht zu dem Nieder Sächsischen / sondern Westphälischen Craisse / mit Schauenburg / gezogen worden seye. Im nächsten Dänischen Krieg / haben sich die Schwedischen derselben bemächtigt / vnd / bey ihrem Abzug auß Holstein / daß Hauß Pinnenberg / im Sommer / deß 1644. Jahrs / besetzter hinterlassen / welches Anno 45. Graff Pentz / der Königlich Dänische Statthalter zu Glückstatt / vergebens belagert; ist aber / bey denen darauff folgenden Friedens-Tractaten / restituirt worden. Es werden in deß Ampts Pinnenberg Marsch / zwey fürnehme wolbefestigte Adeliche Häuser / Haselau / und Haseldorff referirt / so damaln auch in Schwedische Hände kommen seyn. Sihe Tom. 5. Theatri Europ. fol. 688. vnd 723. am Ende. Vorher / im Jahr 1627. ward Pinnenberg / erstlich / von den Dennemärckischen / vnd da Sie hernach diß Schloß / wegen mangel der Proviant / verlassen / von den Keyserischen eingenommen.


Plate /

So an der Stoer / drey Meilen von Newstatt / 2. von Schwerin / vnd zwischen diesen beyden Stätten / im Hertzogthumb Mecklenburg gelegen / nennet Einer / in seiner geschriebenen Raißverzeichnuß / auch ein Stättlein. Sonsten findet sich Plato im Magdeburgischen / zugenant Alten Plato / vielleicht zum Vnterschied dieses Plate im Mechelburgischen.


Plaue /

Ein Stättlein / vnd Schloß / auch im Mechelburger Land / gegen der Marck Brandenburg / an der Elde / vnd einem See / so von diesem Ort der Plauer See genant wird / gelegen. Hans Regkman / in der Lübeckischen Chronick / pag. 71. sagt / daß Anno 1456. Plaw uff wenig Häuser bey nahe gar abbrant seye: Dann ein Däne / der ein Zwist hatte / mit einem Einwohner / daß Er sich rächen mochte / das Fewer eingesteckt habe. Anno 1631. kam dieser Ort in Schwedische Gewalt: ward hernach wieder Keyserisch; aber / im Eingang Augusti / deß 39. Jahrs / hat der Wißmarische Oberbefelchhaber / Lilius Sparr / diesen festen Paß /

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_195.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)