Seite:Saxoniae Inferioris (Merian) 242.jpg

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läuffig zu lesen; der / vnter anderm / auch dieses / p. 265. sagt: Gratulabatur sib. Novitius ille Jesuita de suo robore, quod nobiles virgines, sexu, et educatione tenerrimas, suo amplexu adeò fortiter circa ubera strinxerit, ut illarum una exinde Goslariae diutissimè decubuerit. Vnd am folgenden Blat schreibet Er also: Hi fuere Medici in Nosocomium hoc intromissi, de qualibus dicere solebat Alexander VI. expedit Medicos esse, ne Mundus habitatoribus opprimatur. Er setzet auch deß gedachten Abbts Jacobi zu Keyßheim / an höchsternanten Keyser / deßwegen / auß deß H.ReichsStifft Walkenried / den 17. Aprilen / deß gemelten 31. Jahrs / abgangenes Schreiben / darinn Er berichtet / daß der Jesuiter Provincial / Herman Gawintz / mit Zuziehung etlicher Hildesheimischen Räth / den 29.Mertzen / selbigen Jahrs / allberait hieher kommen / ins Closter gefallen / vnd alle desselben Diener in Pflicht genommen. Es haben gleichwol Sie / die Jesuiten / auff ergangenes Keyserliches Vrthel / hernach dieses Closter wieder abtretten müssen; wie daselbst p. 271. stehet. Wem es aber der Zeit gehörig / vnd ob solches vnter den 9. Clöstern / in dem gedachten Stifft Hildesheim gelegen / deren sich die Hertzogen von Braunschweig / Anno 1643. auff gewisse maß / begeben / wie in dem Anno 1648. publicirten General Reichs Friedens Schluß / artic. 5. stehet / begriffen seye; daran ermangelt Vns mehrer Bericht.


Zorbeck / Zorbiga,

Von theils Sorbick genant / so von den Xorabis den Nahmen haben solle / vnd welches Stättlein Anno 1260 zum Stifft Magdeburg / durch desselben Ertzbischoffen Rupertum, gebracht worden ist; wie Pomarius, Abraham Sauer / vnd Dresserus, melden: welcher Letzte auch part. 4. Isag. Histor. p. 394. schreibet / es habe / vor Zeiten / allhie auch eine Pfaltzgraffschafft gehabt/ so Keyser Otto II. angerichtet haben solle / damit die Sachsen einen Ober-Richter in Rechtssachen hätten. Vnd dieses Ampt hätten / lange Zeit / die Marggraven auß Meissen vertretten / die sich Pfaltzgraven in Sachsen geschrieben / vnd deßwegen einen gelben Adler/ in einem Himmelblauen Felde / geführet haben. Vnd part. 5. Isag. oder in dem Stättbuch / saget Er p. 628. Es seye Zorbig ein Meißnisch Stättlein / aber Anno 1260. wie obgemelt / an das Ertzstifft Magdeburg kommen: Anno 1346. habe solches / der Graff von Henneberg / heimlicher weise einzunehmen sich vnterstanden; aber die Burger seyen gewarnet worden / haben die Gräben deß Stättleins tieffer gemacht/ vnd / auff das / von dem Wächter gegebenes / Zeichen / den Feind tapffer abgetrieben / etc. In den newisten Schrifften / vnd Beschreibungen deß Ertzstiffts Magdeburg / wird dieses Stättleins nicht gedacht / noch solches vnter die andere Magdeburgische Stätte gesetzt; auß was Vrsach / ist vns vnwissend. Sihe den Theil dieser Topographiae Germaniae, der vom hochlöblichsten Ober Sächischen Craisse handelt; daselbsten auch Güterbock / Querfurt / vnd andere Ort / so von dem besagten Ertzstifft Magdeburg / nicht allein Anno 1635. vermög deß zu Prag; sondern auch deß Anno 1648. zu Münster / vnd Oßnabrugg / getroffenen General Reichs-Frieden-Schlusses / erblich an Chur-Sachsen kommen seyn. Sihe auch oben Magdeburg.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Saxoniae Inferioris. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1853, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Saxoniae_Inferioris_(Merian)_242.jpg&oldid=- (Version vom 29.1.2023)