Seite:Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen.pdf/10

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der Zauberey beschuldigte Mönche und Stifts Haugische Kanoniker verbrennen.

 Der sechste Jänner des Jahrs 1629 war der Tag, an welchem das kaiserliche Urtheil eröffnet und die Stadt Kitzingen dem Hause Brandenburg ab- und dem Bischoff von Wirzburg mit allem Zugehörigen zugesprochen wurde.[1]

 Am 10ten Jenner dieses Jahrs nahm der Bischoff von Wirzburg die Huldigung daselbst ein, hielt Meß in dasiger Kirche und forderte die Schlüßel zu sämmtlichen Kirchen dem Rathe ab; auch Hoheim und Retzendorf huldigten seinen Räthen. Den 19ten darauf wanderte der evangelische Dechant und die Geistlichkeit von da aus. Ersterer, Namens Hodomann, wurde nach Mainbernheim versetzt.

 Gewaltsamer geschah von Seiten Wirzburgs in Brühl die Absetzung des evangelischen Geistlichen: denn am 22ten Hornung


  1. Während der Commission soll bereits ein Wirzburgischer Doctor, Namens Leupold, dem Kitzingischen Rathsherrn Brunner gesagt haben, „Kitzingen ist unser, und wenn Brandenburg die Beweise mit Wägen herzu führte“ dieß erzählt unsre vorliegende Urkunde, ohne jedoch die Gründe anzugeben, die den Mann zu dieser Äusserung berechtigten.