Seite:Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen.pdf/12

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Ausmarsch der Wirzburgischen Truppen, funfzehenhundert kamen in der Nacht vom 9ten April nach Hochheim, und gegen sechstausend wurden in der dasigen Gegend verlegt, Schanzen wurden an den Heerstraßen aufgeworfen, und sich zum Schlagen bereit gemacht. Was aber am 10ten April erschien, war das friedsame Nürnberger Geleite von funfzehen Brandenburgischen Reitern geführt, welche es da empfingen, wo die Hochheimer und Mainbernheimer Markung sich scheidet.

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 In eben der Maße, als man sich evangelischer Seits der bedrängten Glaubensgenossen erbarmte, wurden sie katholischer Seits verfolgt. Brandenburg-Anspach, ließ jedem, der sich meldete, zu Uffenheim ein Simra Korn austheilen. Wirzburg befahl ihnen, besonders den Geistlichen, Haus und Hof zu verlassen, ohne daß man ihnen Zeit gelassen hätte, es gehörig und ohne Schaden zu verkaufen. So hatte z. B. der ehemahlige Pfarrer Dietwar sich aus der Pfarrwohnung mit Erlaubniß des Wirzburgischen Amtmanns von der Thann zu Kitzingen in seine eigene Wohnung daselbst begeben, wurde aber bald darauf, unter dem kahlen Vorwand, er pflege des neuen katholischen Geistlichen zu spotten,