fielen ab. Die Austreibung, oder gewaltsame Bekehrung erstreckte sich aber auch auf die umliegenden Orte Hochheim, Repperndorf etc. man nahm den Einwohnern alle evangelische Bücher aus den Häusern weg, und verbrannte eine Menge derselben zu Kitzingen auf öffentlichem Markte. An Fasttagen fiel man in die Häuser, durchsuchte die Häfen und strafte jeden, bey dem man Fleisch fand. Wachen standen vor den Kirchthüren, und nöthigten jeden bey der Messe zu bleiben, und wer sich während des Gottesdienstes auf dem Markte blicken ließ, wurde mit Peitschen in die Kirchen getrieben.
Am 13 Junii des Jahrs 1630 kam der Bischoff von Wirzburg nach Kitzingen, woselbst er mit großem Pomp eingehohlt, und ihm eine Ehrenpforte errichtet wurde, folgenden Tags wurde die dasige Kirche und der Gottesacker geweiht und die Leute empfingen die Firmung. Gleiches geschah auch am 16 d. M. zu Hochheim.
Im November erschienen kaiserliche Commissarien in Franken, entsetzten die Edlen und Herren, welche bisher gegen den Kaiser gedient hatten, ihrer Güter und Herrschaften, und räumten selbige andern ein.
Anonym: Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 526. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Scenen_aus_dem_drey%C3%9Figj%C3%A4hrigen_Kriege_in_und_um_Kitzingen.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)