Seite:Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen.pdf/24

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Tage die Schwedischen Beamten entlassen.

 Am 5ten August 1634 kam die verwittibte Marggräfin Sophia von Anspach, mit dem Marggrafen Friedrich und ihren Prinzessinnen und Hofstaat, aus Furcht vor dem Feinde nach Kitzingen, welcher sich damahls gegen Nördlingen heranzog. Das arme Städtchen wurde damahls mit Flüchtlingen und Soldaten ganz angefüllt; und Theurung und Pest nahmen dadurch so sehr überhand, daß der Metze Mehl bis zu einem Rthlr gestiegen war, und daß man die Toden nicht mehr alle mit Processionen begraben konnte, sondern sie häufig beytragen mußte; so wurden z. B. allein am 18ten Sept. 10 Personen mit der Procession begraben, und an eben diesem Tage 18 Tode in der Stille hinaus getragen: so waren vom 28 Sept. bis 5ten Oct. 68, und von 10ten Oct. bis 19ten Oct. 112 Processionleichen. Auch das Toben der Völker mit Feuer und Schwerd währte noch immer zu fort.

 Das unglückliche Treffen bey Nördlingen, welches am 27ten Aug. d. J. erfolgte, wobey Marggraf Friedrich von Anspach blieb und die Schwedische Armee unter Herzog