Seite:Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen.pdf/27

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dem Ministerio insgesamt zwo Kuh, die sie sollten austheilen, wohin sie wollten, welches sie auch gethan.“[1]

 Am 17 Sept. brach Piccolomini mit seinem Heer auf, es kamen bey 60 Kornet Croaten durch Kitzingen, alles war wegen einer gewissen Plünderung in Furcht und Schrecken gerathen; allein diese Furcht scheint ohne Erfolg gewesen zu seyn, da unsere Chronik nichts weiter meldet, und vermuthlich war Piccolomini gewohnt, gute Mannszucht über seine Leute zu halten.

 Am 14ten Oct. nahmen die Kaiserlichen Wirzburg wieder weg, das Schloß aber hielt sich noch, und wurde während des Novembers von den kaiserlichen Truppen heftig beschossen und gestürmt; in diesem Monathe ließ endlich die Pest in dasiger Gegend wieder nach.


  1. Wir behielten hier die treuherzige Sprache unserer Urkunde bey, und glauben besonders bey Ende der Erzählung unsere Leser auf die toleranten Gesinnungen des feindlichen Heerführers aufmerksam machen zu müssen, der seinen Untergebenen mitten im Religionskriege freye Religionsübungen erlaubte, indeß die Verkündiger des Friedens, die Geistlichen, diese nicht nur verboten, sondern auch mit Gewaltthaten dagegen wüteten.     d. H.