Seite:Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen.pdf/29

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 „Bißher“ fährt unsre Urkunde fort, „hatten die Papisten zu Kitzingen und Wirzburg: Beamten, Stadt-Vogt und Verwalter, sich gar lämmern und friedlich gegen die Evangelischen Prediger gestellt, und sehr gute Worte gegeben. Sie sagten zu ihnen: ihre Leute hätten unrecht gethan, daß sie ihnen ihre Besoldung aus dem Closter nicht gegeben hätten: sie wollten es treulicher thun, und sie wollten gar wohl und friedlich neben einander leben. Aber da sie nun meinten, sie säßen wiederum fest genug, ließe sich der reißende Wolff genugsam merken. Denn sie fingen an, die evangel. Pfarrer allda zu bedrohen; allerley ihnen aufzudichten und viel böser Reden wider sie auszulassen. Auch wurde Herr Ott aus dem Closter gestoßen, und mußte die Pfarr-Wohnung räumen. Bald hernach geschahe mit Herrn Herold dergleichen, also daß man leichtlich abnehmen konnte, was sie im Sinne hatten.“

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 Noch immer hatten indeßen die tapfern Schweden das Schloß zu Wirzburg gegen jeden feindlichen Angriff muthig vertheidigt, und erst am 5ten Jänner 1635 übergaben sie selbiges mit Accord. Dieß war aber auch zugleich das Signal zu neuen Bedrängnissen