Seite:Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen.pdf/3

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Städtchen Kitzingen zugetragen haben. Die Urschrift, aus welcher ich sie gezogen habe, ist schätzbar und glaubwürdig, sie floß aus der Feder eines Geistlichen, welcher zu jenen Zeiten in dortiger Gegend gelebt hatte. Ich würde meinen Lesern die eigene, gewiß kraftvolle Sprache des Originals, dessen Mittheilung ich der Güte eines würdigen Mannes verdanke, nicht vorenthalten haben, wenn solches nicht, gleich andern Chroniken, tagweise erzählte, und ich folglich gezwungen worden wäre, den sehr oft mit unwichtigen Kleinigkeiten vermischten Zusammenhang zu unterbrechen. Öfters werde ich jedoch den gutherzigen Erzähler, in seinem schmucklosen Styl, in seinen eigenen Urtheilen, und zwar besonders da auftreten lassen, wo der Leser hiedurch in den Stand gesetzt wird, die Denkungsart jener Zeiten kennen zu lernen. Zum Voraus also hier die Bemerkung, daß dasjenige, was etwann von portentis und Wunderzeichen in der Folge vorkommen möchte, aus eben angegebenen Grundsatze hergeleitet werden müsse.

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 Schon im Jahr 1610 hatte das Städtchen Kitzingen durch die Pest sehr gelitten, auch mußte solches wegen des damahls eröffneten Unionskriegs verschiedenemahle Soldaten