Seite:Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen.pdf/30

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der Protestanten. Das laute Zusammengeläute aller Glocken im Kloster zu Kitzingen verkündete bereits am folgenden Tage diesen herrlichen Triumph. Unverzüglich wurde die evangelische Geistlichkeit bedroht, man wolle ihr Soldaten einlegen; und wirklich rückten auch bald darauf, nämlich am 14ten und 15ten März zwey Compagnien Dragoner als Garnison daselbst ein; inzwischen muß man der Wahrheit zur Steuer gestehen, daß der evangelischen Geistlichkeit von Seiten der damahligen Wirzburgischen Beamten noch immer sehr glimpflich und schön begegnet wurde, und ungerecht würde es seyn, Beleidigungen des Pöbels, woran es von beyden Theilen nicht fehlte, der ganzen Religionspartey zur Last legen zu wollen.

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 Desto trauriger aber war das Loos, das bald darauf den bedrängten Religionsverwandten daselbst wieder zu Theil wurde, denn als am 18ten März der Fürstbischoff von Wirzburg neuerdings die Huldigung dort einnahm; als ihm bey dieser Feyerlichkeit die evangelischen Geistlichen aufwarten und eine Bittschrift, „daß in der Religion nichts möchte geändert werden“ überreichen wollten; so suchte er ihnen nicht allein auszuweichen,