Traurige Opfer des Aberglaubens und Unverstandes, ihr blutetet als wahre Märtyrer eines fatalen Geschickes, das euch in jenen finstern Zeiten geboren werden ließ.
Im Jahr 1618 wurde von Seiten Anspachs die letzte Kirchen-Visitation zu Kitzingen, so wie in allen Decanaten gehalten, eine Sache, die nachher bis 1662 unterblieb. Das darauf folgende Jahr nahm bereits Fürstbischoff von Wirzburg, Johann Gottfried von Aschhausen, ein strenger Katholike, daselbst die Huldigung ein, und das Städtchen erhielt im December desselben Jahrs eine Wirzburgische Besatzung von zwey Compagnien Reitern und drey Fahnen Fußvolks.
Während des Jahrs 1621 hatte sich das schädliche Kippergeld in ganz Teutschland eingeschlichen, eine Betrügerey, die bekanntlich von den nachtheiligsten Folgen war. Bey dieser Gelegenheit ließen es sich die Juden beygehen, auch in dem Städtchen Kitzingen eine Münze anzulegen; ihr Vorhaben ward aber sehr bald vereitelt, und sie mußten wegen ihrer allzugroßen Betrügereyen der sie verfolgenden Strafe entlaufen.
Eine im folgenden Jahr erschienene öffentliche Münzordnung setzte nun den Ducaten
Anonym: Scenen aus dem dreyßigjährigen Kriege in und um Kitzingen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 517. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Scenen_aus_dem_drey%C3%9Figj%C3%A4hrigen_Kriege_in_und_um_Kitzingen.pdf/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)