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vor Lachen zu Athem kommen; und als er sagte: Ey Hansel, hier hätt ich dich nicht gesucht, wie kommst du in meine Schlinge? da antwortete der Hansel: „par Compagnie.“ Also brachte der Vogelsteller den Staar seinem Herrn wieder, und bekam ein gutes Fanggeld. Der Barbier aber erwarb sich damit einen guten Zuspruch, denn jeder wollte den merkwürdigen Hansel sehen, und wer jetzt noch weit und breit in der Gegend will zur Ader lassen, geht zum Barbier von Segringen.

Merke: So etwas passirt einem Staaren selten. Aber schon mancher junge Mensch, der auch lieber herumflankiren, als daheim bleiben wollte, ist ebenfalls par Compagnie in die Schlinge gerathen, und nimmer heraus kommen.


Wie man in den Wald schreit, also schreit es daraus.


Ein Mann, der etwas gleich sah, aber nicht viel Komplimente machte, kommt in ein Wirthshaus. Alle Gäste, die da waren, zogen höflich den Hut oder die Kappe vor ihm ab, bis auf einen, der ihn nicht kommen sah, weil er gerade die Stiche zählte, die er im Mariaschen von seinem Nachbar gewonnen hatte. Und als er eben das HerzAß durch die Finger schob und sagte: zwei und fünfzig und eilf sind drei und sechzig, und bemerkte immer den Fremden noch nicht, der etwas gleich sah, fragte ihn der Fremde: „Herr, für was sehet ihr mich an?“ Der Gast sagte: „Für einen honetten Mann; was weiß ich von Euch?“ Der Fremde sagte: „das dank euch ein anderer.“

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Johann Peter Hebel: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen 1811, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schatzkaestlein_des_rheinischen_Hausfreundes.djvu/240&oldid=- (Version vom 1.8.2018)