Seite:Schenck Wiesbaden 113.jpg

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herrühre, als, weil diese Steine von verschiedenen Cohorten oder Kriegs-Rotten (deren bey einer jeden Legion ordentlich zehen waren, und eine jede Cohors gemeiniglich fünf bis sechs hundert Mann auszumachen pflegte) eben derselben XXII. Legion sind verfertiget worden, die denn also durch diese verschiedene Bey-Wörter (welche sonder Zweifel die Nahmen oder auch die Aemter ihrer verschiedenen Haupt-Leuten oder Befehlshaber haben anzeigen sollen) sich von einander unterschieden haben. Wie denn leicht zu erachten ist, daß eine jede Cohors oder Rotte, wie auch eine jede Praefectur oder Hauptmannschaft in solcher Rotte, ihre gewisse Anzahl solcher Steinen, in bestimmter Zeit, wird haben liefern müssen. Und ist merckwürdig, daß die Buchstaben auf diesen Steinen nicht, wie sonst bey den alten Römischen Stein-Aufschriften gewöhnlich ist, eingegraben, sondern erhaben stehen, welches eine starcke Vermuthung giebet, daß eine jede der verschiedenen Kriegs-Rotten und Hauptmannschaften dieser Legion eine besondere Form, Zeichen oder Stempel gehabt habe, welchen sie diesen, von ihnen verfertigten, Steinen eingedrucket, und sich also dadurch von den andern Kriegs–Rotten derselben Legion unterschieden habe. 4, daß es aber nicht wohl möglich sey, alle diese besondere, auf solchen Steinen befindliche, Bey-Wörter nahmentlich zu erklären. Denn wer will heut zu Tage

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)