Seite:Schenck Wiesbaden 367.jpg

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Jahrhundert von dem Nassau-Idsteinischen Fürsten Georg August gantz erneuert und vergrössert worden. Das unterste, von Steinen erbauet-gewesene, Stock-Werck ist stehen geblieben. Das Ober-Gebäude aber, welches von Holtz gewesen, ist abgenommen, und ein neues von Steinen darauf gesetzet, auch noch ein besonderes neues Stück neben an das gantze Gebäude angestossen worden. Es war dieses erneuerte Schloß eigentlich von dem gedachten Fürsten zu einem Wittwen-Sitz vor dessen Gemahlin Henrietta Dorothea, aus dem Fürstlichen Hause Oettingen, bestimmet. Er hat aber auch selber mit seinem gantzen Hof-Stat, ehe er das Schloß zu Biebrich erbauet, gar öfters in demselben sich aufgehalten. Nach seinem, im Jahr 1721 erfolgten, Tode aber hat die gedachte Gemahlin würcklich ihren Wittwen-Sitz bis an ihr 1728 erfolgtes Ende daselbst genommen. Dermalen ist in demselben die Fürstliche Regierung, und auf dem gemeldten dabey stehenden Marstall die Fürstliche Hof-Renth-Cammer befindlich. An dem äussersten Ende des Schloß-Hofes, (welcher in den alten Herrschaftlichen Urkunden der vorigen Zeit benennet wird: – – unser Friehof, item – – unser Fronhof, den wir von dem hiligen Riche han – – ) nach dem warmen Damm zu, hat vormals ein alter starcker Thurn gestanden, welcher, weil das Ober-Theil

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Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_367.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)