Seite:Schenck Wiesbaden 478.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Von innen, dient es abzuführen,
Und macht das Eingeweide rein,
Es säubert Blase, Darm und Nieren,
Und treibt den Grieß und Lenden-Stein.
Es öffnet die verstopfften Gänge
In Leber, Miltz, Netz und Gekröß,
Und kein Canal ist ihm zu enge,
Es dringt durch jegliches Gefäß.

Doch kan das äusserliche Baden
Fast grössern Nutzen nach sich ziehn,
Es heilet manchen alten Schaden,
Der aller Kunst unheilbar schien.
Den Aussatz, Ausschlag, Krätz und Beulen,
Und was man sonst Scorbut benennt,
Ist diesem feuchten Artzt zu heilen,
Durch Güte der Natur, vergönnt.
Wer lahm ist, wen der Schlag getroffen,
Wen Gicht und Podagra befällt,
Der kan hier auf Genesung hoffen,
Und wird offt glücklich hergestellt.
Ein schmertzhafft Foltern in dem Rücken,
Ein Pfriemen-gleiches Lenden-Weh
Läßt sich hier leichtlich unterdrücken.
Durch diese nasse Panacee.[1]
Wenn Jungfern keine Rosen blühen,
Und Weiber noch nicht Mütter seyn,
Wird beyden offt das Glück verliehen,
Daß sie sich ihres Wunsches freun.


  1. Panacee heist ein allgemeines Mittel vor allerley Kranckheiten.
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite 478. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_478.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)