Seite:Schenck Wiesbaden v 06.jpg

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Darein du sollest schlafen gahn,
Bis fünf schlägt, dann solltu aufstahn,
Ins Bad dich wiedrumb fügen bald,
Der Wein in dem wird eben kalt.
Um siebne mach dich aus dem Bad,
Erfrisch das Hertz mit eim Salat.
Nach diesem thue dann dein Gebät,
Und füg dich wiedrumb zu deim Bett,
Schlaf ruhig ein die gantze Nacht.
Doch letzlichen noch eins betracht,
Dann so du gantz gebadet aus,
Und willst wiedrumb fahren nach Haus,
So zahl den Wirth, danck GOtt dem HErrn,
So wird Er zum Bad Glück beschehrn.

Einige dieser Bad-Regeln sind so bewandt, daß man, bey Beobachtung derselben, viel eher seine Gesundheit im Bad verlieren, als die verlorene dadurch wieder erlangen kan. Doch, sie sind auch nicht vor die heutige, sondern, wie schon gedacht, vor die vormalige Zeiten und Leute, die eine gantz andere Lebens-Art, als jetzo gewöhnlich ist, gehabt haben, geschrieben worden.

2. Philipp Webers, Gräflich-Nassau-Saarbrückischen Leib-Medici zu

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Anton Schenck: Geschicht-Beschreibung der Stadt Wißbaden. Franckfurt am Mayn: Johann Benjamin Andreä, 1758, Seite VI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schenck_Wiesbaden_v_06.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)