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Dass bei einer Natur, wie uns der Prinz geschildert wird, der Gegenstand einer heftigen Leidenschaft – die Griechin – einen mächtigen Einfluss auf seine Denkungsart ausüben muss, ist klar. Der Tod dieses geliebten Wesens muss bei der schwärmerischen Verehrung, die der Prinz ihm widmet, bei seiner rettungslos gewordenen äussern Bedrängniss, verbunden mit der Abneigung vor dem alten Glauben, der Sehnsucht nach einem neuen, verheissungsreichern, mystischen, der ihm Trost für den so plötzlichen Verlust der Geliebten und Errettung aus irdischer Bedrängniss zu gleicher Zeit bot, während die Bande, die ihn an die Heimat fesselten, von dort aus anscheinend unmotivirt und beleidigend zerrissen werden, den endlichen Uebergang zum Katholicismus, der uns leider nur skizzirt wird, ausreichend genug motiviren.



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Friedrich Pecht: Schiller-Galerie. F. A. Brockhaus, Leipzig 1859, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller-Galerie.pdf/413&oldid=- (Version vom 1.8.2018)