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haben, rief er aus: gerade das Instrument wäre das nöthigste!

Es scheint, sagte der Alte, daß uns immer die nöthigsten Instrumente abgehen, wenn wir Versuche auf Geister anstellen wollen.

Sie wurden in ihren Betrachtungen durch einen Bedienten unterbrochen, der mit Hast herein kam und meldete, daß man ein starkes Feuer am Himmel sehe, man könne aber nicht wissen, ob es in der Stadt oder in der Gegend sey.

Da man durch das Vorhergehende schon empfänglicher für den Schrecken geworden war, so wurden alle mehr, als es vielleicht sonst geschehen seyn würde, von der Nachricht betroffen. Fritz eilte auf das Belvedere des Hauses, wo auf einer grossen horizontalen Scheibe die Karte des Landes ausführlich gezeichnet war, durch deren Hülfe man auch bey Nacht die verschiedenen Lagen der Orte ziemlich genau bestimmen konnte. Die andern blieben, nicht ohne Sorgen und Bewegung, bey einander.

Fritz kam zurück und sagte: ich bringe keine gute Nachricht. Denn höchst wahrscheinlich ist der Brand nicht in der Stadt, sondern auf dem Guthe unsrer Tante. Ich kenne die Richtung sehr genau und fürchte mich nicht zu irren. Man bedaurte die schönen Gebäude und überrechnete den Verlust. Indessen, sagte Fritz, ist mir ein wunderlicher Gedanke eingekommen, der uns wenigstens über das sonderbare Anzeichen des Schreibtisches beruhigen kann. Vor allen Dingen wollen wir die Minute berichtigen, in

Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten. In: Die Horen 1795, Band 1–4. Cotta, Tübingen 1795, Seite 2-20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Die_Horen_1-1795.pdf/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)