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Ein frisches Duftgesäusel wallet
Im Haine bei der Sterne Licht,
Und Philomelens Nachtlied hallet;
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Die Hirtin ach! vernimmt es nicht.Man sieht erzürnt die Elfen wallen,
Daß Lust der Keuschheit Blume bricht,
Man hört im Haine Klagen hallen;
Die Hirtin ach! vernimmt sie nicht.
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Doch endlich ward im MondesschimmerSie an des Schäfers Arm gesehn:
Es tönt der Elfen Grabgewimmer,
Wo sie berauscht im Thale gehn.
Ihr Purpurgürtel weht im Winde,
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Ihr Auge schwimmt im feuchten Glanz;Sie seufzt, »o! süßer Hirt, wo finde
Ich nun der Unschuld Lilienkranz?«
Bei Kronen, welche Leichen schmücken,
So wimmert es im Nebelthal;
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_093.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_093.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)