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Vom Schicksal selbst in deine Hand gegeben,

Die, was sie will, aus meinem Herzen schafft.
Ich klage nicht; ich will es tragen.
Dank dir! Mich adelt dieses Leid.
Gestählt durch mein Entsagen,

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Besteh’ ich jeden Streit,


     Der Jugend Flur voll heller Gaukelszenen,
Der Träum’ und Wünsche lächelndes Revier,
Wohin ich sonst mit hofnungsvollem Sehnen
Mich oft verirrt, liegt öde hinter mir.

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Gleichgültig steh’ ich im Getümmel,

Das nach Genuß sich drängt; für mich
Wär’ auch der Sel’gen Himmel
Ein Chaos ohne dich.

     Das Glück ist arm; ich spotte seiner Gaben.

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In mir ist mehr, als es mir bieten kann.

Ich habe das, und werd’ es ewig haben,
Was ich von dir durch heiße Qual gewann.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_113.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)