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Dich fesselt nicht das irrdsche Maaß der Zeiten,
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Des Raumes nicht; mit Himmlischen verwandt,Genießest du im Reich der Möglichkeiten
Ein Glück, das keine Wirklichkeit umspannt.
Vergebens hüllt ein unauflösbar Siegel
Den Sterblichen die ferne Zukunft ein,
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Zurück gestrahlt aus deinem Zauberspiegel, Geht sie hervor in schönen Dämmerschein.
Als Mitgenossinn theilest du die Schätze,
Die tief im Schooß der fernen Nachwelt blühn,
Und lösest kühn der Endlichkeit Gesetze,
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Daß von Unsterblichkeit die Seelen glühn.
Beflügle mich, schon bricht aus schwarzer Hülle
Der Hofnung lichtes Morgenroth hervor,
Die Welt ist schön, und schönre Lebensfülle
Schäumt mir aus deinem Zauberkelch empor.
SOPHIE MEREAU.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_151.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_151.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)