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Verschmitztheit mehr, als Teufelspfiffe, galt.

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Auch wird, damit es nicht an Ueberzeugung fehle,

Beim Kirchenthor der Wolf in Erz gezeigt,
Nebst seiner ewiglich verlornen armen Seele,
Die einem Tannenzapfen gleicht.

LANGBEIN.




Stanzen

an den Leser.


     Die Muse schweigt, mit jungfräulichen Wangen,
Erröthen im verschämten Angesicht,
Tritt sie vor dich, ihr Urtheil zu empfangen,
Sie achtet es, doch fürchtet sie es nicht.

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Des Guten Beifall wünscht sie zu erlangen,

Den Wahrheit rührt, den Flimmer nicht besticht.
Nur wem ein Herz, empfänglich für das Schöne,
Im Busen schlägt, ist werth, daß er sie kröne.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1796. Neustrelitz: Michaelis, 1796, Seite 203. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1796_203.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)